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Die komplizierten Verhältnisse der x-chromosomalen Vererbung innerhalb der Ahnentafel (AT) können wir am elegantesten mit der dualen Kekule-Ahnen-Nr. beschreiben und berechnen! Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), der größte Sohn Leipzigs, lässt grüßen! Bekanntlich hat Leibniz das Rechnen mit den bloßen Ziffern Null und Eins begründet! Das Dualzahl-Aufbauprinzip entspricht ganz dem (theoretischen) Ahnentafelschema. Beide wachsen bezüglich Nummern bzw. Personen eisern nach Zweierpotenzen. Dieser Dualzahl-"Stammbaum" bietet uns daher auch ein wunderschönes Schema zum wechselseitigen Umrechnen von Dezimal- und Dualzahlen.

Vgl. dazu auch fünf erläuternde Grafiken

im Artikel Die Ahnentafel im Lichte der Genetik.

Dass die von Stephan Kekule v. Stradonitz (1863-1933) vorgeschlagene und nach ihm benannte Ahnennummerierung "deckungsgleich" mit dem Dualzahl-Aufbauprinzip ist, also dem Dualzahl-"Stammbaum", dürfte das allergewichtigste Argument dafür sein, dass sie die "Beste aller AT-Nummerierungen" ist 1):
 Nochmals lässt Leibniz grüßen!

In der dualen Ahnen-Nr., also der ins Zweiersystem umgewandelten dezimalen Kekule-Nummern-"Variante" sind nämlich besonders einfach, d.h. "natürlich", wichtige quantitativ-genealogische Daten verschlüsselt. Die duale Ahnen-Nr. ist dabei ein "sprechender Schlüssel": Generation (Stellenzahl - 1), Geschlecht (letzte Ziffer: = 0 oder 1), Geschlechterfolge ...Mann/Mann...Mann/Frau...Frau/Mann...Frau/Frau... der Abstammungslinie (0 = Mann; 1 = Frau), strukturelle AT-Stellung, z.B. bei verwandtschaftlichen Verflechtungen (Verschwisterungslisten!).

Bemerkungen zur Generationszahl:

Die Elterngeneration ist dabei die 1.(!) Generation. Diese Festlegung sollte einheitlich für die gesamte Genealogie gelten (nicht nur für die quantitative), da dann die Anzahl der (theoretischen) Ahnen innerhalb der Generation auch der jeweiligen Zweierpotenz der Generationszahl entspricht 1).

Weiterführende Literatur

1) Christian v. Grolman: Die Vorelternliste und das Zahlenwesen; in: Kultur und Leben (1925), Nr. 10, S. 324-327: Hier wird die Bevorzugung eines anderen Systems (nach Roller) durch Ernst Devrient in dessen Buch: "Familienforschung", Leipzig 1911, Seite 74, von Christian v. Grolmann mathematisch-überzeugend kritisiert und zugunsten der Kekule-Ahnen-Nummern entschieden (vor allem wegen der engen Beziehungen zur famos passenden Zweierzahlensystem-Struktur!!). Leibniz, der bekanntlich auf sein "göttliches" Zweiersystem besonders stolz war, hätte hier wohl befriedigt geschmunzelt, zumal Leibniz durchaus auch als einer der allerersten Pioniere der kritisch-wissenschaftlichen Genealogie betrachtet werden kann (Welfengeschichte!). - Ernst Devrient (1873-1948) war von 1909-1913 erster Archivar der Leipziger "Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte" und ein Schüler von Ottokar Lorenz (1832-1904); letzterer ist in Genealogenkreisen vor allem durch sein 1898 erschienenes "Lehrbuch der gesamten wissenschaftlichen Genealogie" bekannt geworden, das seinerzeit bahnbrechend war.

In diesem Zusammenhang sei auch auf zwei bedeutsame wissenschaftsgeschichtliche Arbeiten hingewiesen:

Siehe dazu auch:

Hier wird erstmals zur Unterscheidung zwischen Vorfahren- und Nachfahrengeneration vorgeschlagen, die Vorfahrengenerationen mit negativen und die Nachfahrengenerationen mit positiven Vorzeichen zu versehen (Gesamtverwandtschaft des Probanden!). Diese Bezeichnungsweise steht im Einklang mit der Normung der fortschreitenden Zeit in Koordinatensystemen (DIN 461).

Auch Friedrich v. Klocke (1891-1960) hatte in den 20er Jahren enge Beziehungen zu Leipzig; er war hier in der Forschungsabteilung ("Deutsches Familienarchiv") der "Zentralstelle für deutsche Personen- und Familienforschung" tätig.

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